Sind Antibiotika immer sinnvoll?
Der Begriff Antibiotikum wird aus dem Griechischen abgeleitet und bedeutet „gegen das Leben“. Antibiotika sind Stoffe, die in der Lage sind, das Wachstum von Mikroorganismen zu hemmen, oder sie abzutöten. Die einzelnen Antibiotikagruppen wirken unterschiedlich. Bakterizid wirkende Substanzen töten die Erreger ab und bakteriostatisch wirkende Substanzen verhindern die Vermehrung.
Es gibt Schmal-, Mittel- und Breitbandantibiotika. Die Behandlung ist effektiver, wenn ein Mittel mit dem kleinstmöglichen Wirkungsspektrum eingesetzt wird. Bevor Antibiotika eingesetzt werden, sollte sichergestellt sein, dass die vorliegende Infektion tatsächlich durch Bakterien hervorgerufen wurde. Oft sind Viren beteiligt und da wirken Antibiotika nicht. Bakterien sind Mikroorganismen, die in der gesamten Natur vorkommen. Mit einigen leben Mensch und Tier in Symbiose, also in einer friedlichen Koexistenz, während andere Probleme bereiten können. Wenn das Immunsystem geschwächt ist, können Bakterien, die normalerweise nicht zu Beeinträchtigungen führen, Überhand nehmen und Krankheiten verursachen. Der beste Schutz gegen Infektionen ist ein gesundes Immunsystem, eine gesunde, artgerechte Ernährung und Haltung.
Antibiotika werden in verschiedene Gruppen eingeteilt:
Aminoglycosid-Antibiotika
(z.B. Streptomycin, Gentamycin, Kanamycin, Sisomycin, Tobramycin, Amicacin)
Aminoglycosid-Antibiotika enthalten Wirkstoffe, die einen Aminozucker im Molekül aufweisen. Es kommt zur Bildung von Proteinen mit fehlerhafter Aminosäure-Sequenz, die vom Bakterium nicht verwendet werden können, so dass es abstirbt.
Indikation: Die meisten Aminoglykoside besitzen ein breites Wirkungsspektrum und können gegen viele Infektionen eingesetzt werden. Gegen Streptokokken wirken sie nicht (sogenannte Streptokokkenlücke der Aminoglykoside) und auch gegen einige Anaerobier sind sie nicht wirksam. Nebenwirkungen: Es können allergische Hautreaktionen und Störungen im Magen-Darm-Trakt auftreten sowie bleibende Schäden am Innenohr (Schwerhörigkeit, Taubheit) und Nierenschäden. Weiterhin können allergische Reaktionen auftreten.
Präparate: Soligentol, Otomax, Tiacil
Ansamycine (z.B. Rifampicin)
Der Wirkungsmechanismus von Rifampicin ist eine Hemmung der RNA-Polymerase, wodurch die RNA- und Eiweißsynthese der Bakterien gehemmt wird.
Indikation: Rifampicin wird oft mit einem oder mehreren Antituberkulotika kombiniert und ist Mittel der Wahl bei jeder Form der Tuberkulose mit empfindlichen Erregern.
Nebenwirkungen: Beschwerden im Magen-Darm-Trakt, Bauchschmerzen, Erhöhung der Leberenzyme, Störungen des Nervensystems wie Schwindel, Kopfschmerzen, Sehstörungen, Muskel- und Gelenkschmerzen. Mit einer Rotfärbung von Haut und Ausscheidungen (Harn, Schweiß, Tränenflüssigkeit) muss gerechnet werden.
Antimykotika
Polyenantibiotika (z.B. Nystacin, Natamycin, Amphotericin B, Pecilocin)
Benzofuranderivate (Griseofulvin)
Pilzmittel oder Antimykotika sind Substanzen, die das Wachstum von Pilzen beeinflussen, indem sie in unterschiedliche Mechanismen des Pilzwachstums eingreifen. Es gibt sowohl Pilzmittel zur äußeren (topischen), als auch zur inneren (systemischen) Anwendung.
Nebenwirkungen: Es können Brechreiz, Erbrechen, Durchfall und allergische Reaktionen auftreten sowie Hautrötungen, Juckreiz und Brennen
Präpatate: .Griseo, Vetmix, Likuden
ß-Lactam-Antibiotika
Penicilline (z.B- Benzylpenicillin und seine Derivate, Oralpenicilline, Breitspektrum-Penicilline)
Cephalosporine (z.B. Cefalotin, Cefaloridin, Cefalexin, Cefazolin, Cefotiam)
Penicilline greifen im Bereich der Zellteilung in den Stoffwechsel der Bakterien ein und blockieren die Synthese der bakteriellen Zellwand.
Indikation: Die ursprünglichen Penicilline entfalten ihre Wirkung vor allem gegenüber grampositiven Erregern. Nach chemischer Modifikation werden durch Breitspektrum- und penicillinasefeste Antibiotika aber auch atypische und gramnegative Bakterien abgetötet. (Als grampositiv bezeichnet man Bakterien, die sich in der Gram-Färbung blau anfärben, gramnegative Bakterien färben sich rot. Die Gram-Färbung dient zur Darstellung von Bakterien in der Lichtmikroskopie und ist eine der wichtigsten Färbungen in der medizinischen Mikrobiologie).
Nebenwirkungen: Penicilline können akute allergische Reaktionen bis hin zum anaphylaktischen Schock auslösen, daneben sind andere akute Symptome, wie Schwindel, Verminderung des Gehör-, Gleichgewichts- und Sehsinnes, Verwirrtheitszustände, Krämpfe sowie Übelkeit und Erbrechen beschrieben.
Präparate: Synolux, Ampitab, Lactogent, Cefadog, Baytril,
Chloramphenicol-Gruppe (Chloramphenicol, Thiamphenicol, Azidamphenicol)
Chloramphenicol ist ein Breitspektrum-Antibiotikum, das gegen grampositive und gramnegative Kokken und Bakterien, gegen Aktinomyceten, Sporenbazillen (B. anthracis, Clostridien), Spirochäten (Leptospiren), Rickettsien sowie Chlamydiae (Syn: Neorickettsien, Psittakose-Lymphogranuloma-Gruppe, "Grosse Viren") wirksam ist. Aufgrund der schnellen und breiten Diffusionsfähigkeit passiert Chloramphenicol alle Körperschranken und wirkt sowohl extrazellulär als auch intrazellulär.
Nebenwirkungen: Die gute und breite Wirkung ist durch eine lebensgefährliche Nebenwirkung belastet, nämlich eine toxische Wirkung auf das Knochenmark. Diese kann von Leukopenie und Thrombocytopenie bis zur Agranulocytose und Pancytopenie gehen. Das Auftreten dieser schweren Schädigung kann durch hohe Dosen bedingt sein, aber auch, und dies wird oft übersehen, auch bei niederen Dosen und bei der erstmaligen Gabe des Antibiotikums.
Präparate: Prurivet, Topic, Otiprin
Lincosamide (Lyncomycin, Clindamycin)
Lincosamide sind in erster Linie gegen grampositive Kokken und gegen verschiedene Anaerobier-Arten wirksam. Anaerobier sind Mikroorganismen, die nur unter Abwesenheit von Sauerstoff leben können. Gegen intrazellulär, also im Zellinneren wachsende Erreger, sind die Lincosamide auch teilweise wirksam. Toxoplasmose ist beispielsweise eine Erkrankung, die durch intrazelluläre Erreger verursacht wird.
Nebenwirkungen: Die häufigsten Nebenwirkungen, die bei der Gabe von Lincosamiden auftreten können, betreffen den Magen-Darm-Trakt. Die Beschwerden können sich in Form von Übelkeit und Erbrechen und öfter in Form von Durchfällen äußern. Bei langanhaltenden Durchfällen sollte die Therapie mit Lincosamiden überdacht werden, weil sich eine pseudomembranöse Kolitis entwickelt haben kann, die als nicht seltene und gefährliche Nebenwirkung bei der Therapie mit Lincosamiden auftreten kann. Der Grund für die Kolitis ist die Besiedlung des Darms durch Lincosamid-resistente Clostridien, genauer Clostridium difficile. Dieser Erreger kann starke krampfartige Leibschmerzen und schwere Durchfälle verursachen, wobei die Durchfälle sogar schleimig bis blutig sein können. In diesem Fall muss die Therapie mit Lincosamiden abgebrochen werden.
Präpatate: Lincocin, Antirobe
Makrolid-Antibiotika (z.B. Erythromycin, Spiramycin)
Makrolide wirken an Zellorganellen der Bakterien, genauer an deren Ribosomen, und greifen dort in die Proteinsynthese ein. Sie wirken bakteriostatisch, also wachstumshemmend. Ihr Wirkungsspektrum erstreckt sich im Wesentlichen auf grampositive Erreger, wie z. B. Streptokokken, wobei aber Staphylokokken nur teilweise erfasst werden.
Erythromycin wird alternativ zu Penicillin oder bei Versagen anderer Antibiotika verwendet
Nebenwirkungen: Bei den Nebenwirkungen muss zwischen der systemischen und der lokalen Anwendung unterschieden werden.
Bei der systemischen Anwendung können Hautausschläge, Juckreiz oder Gelenkschwellungen auftreten. Vereinzelt können Nebenwirkungen am Gehörapparat auftreten, dabei kann es sich um eine vorübergehende Beeinträchtigung des Hörvermögens und Ohrengeräusche handeln. Selten werden Herzrhythmusstörungen und Veränderungen des Lebergewebes mit Anstieg der speziellen Leberenzyme beobachtet. Häufiger dagegen treten Nebenwirkungen auf, die den Verdauungstrakt betreffen. Es kann sich dabei um Magendrücken, Übelkeit und Erbrechen, sowie um Durchfälle und um Blähungen handeln. Bei lang anhaltenden Durchfällen muss eine pseudomembranöse Kolitis ausgeschlossen werden. Bei der Anwendung von Erythromycin werden vereinzelt Fälle von akuter Pankreatitis, also einer Entzündung der Bauchspeicheldrüse, beobachtet.
Bei der lokalen Anwendung wird Erythromycin im Rahmen der Aknebehandlung in Form von Salben oder Gelen verwendet, kann es an den betroffenen Hautstellen zu Rötungen, Brennen und Juckreiz kommen. Es werden ebenfalls Austrocknungen der Haut, sowie Schuppungen beobachtet.
Präparate: Suanovil, Stomazol, Stomorgyl
Peptid-, Peptolid-, Polypeptid-Antibiotika z.B. Polymyxin B und E, Bacitracin, Colistin)
Die Polypeptid-Antibiotika werden fast ausschließlich lokal angewendet und daher auch als Lokalantibiotika bezeichnet.
Colistin wird bei oraler Gabe, also in Tablettenform, nur geringfügig über den Darm aufgenommen. Daher handelt es sich bei der oralen Gabe um eine lokale Anwendung. Diese erfolgt bei Infektionen des Verdauungstraktes. Es muss aber beachtet werden, dass es bei starken Entzündungen der Darmschleimhaut zu einer Aufnahme der Antibiotika in das Blut kommen kann.
Nebenwirkungen: Bei der lokalen Anwendung zur Behandlung von Darmerkrankungen können Übelkeit, Erbrechen, Durchfälle und leichte Magenschmerzen auftreten. Außerdem können allergische Reaktionen auftreten.
Präparate: Ophtalmyvet, Prevolac, Surolan
Tetracycline (z.B. Tetracyclin, Oxytetracyclin, Minocyclin, Doxycyclin)
Die Tetracycline greifen mit Hilfe bestimmter Bindungsstellen in den Stoffwechsel der Bakterien ein und verhindern somit die Vermehrung der Bakterien. Das Überleben einer Bakterienpopulation beruht im Wesentlichen auf einer hohen Vermehrungsrate, daher wird eine Bakteriengemeinschaft durch die Hemmung der Fortpflanzung vernichtet.
Die Anwendung von Tetracyclinen ist heute durch die zahlreichen Resistenzen der Bakterien eingeschränkt. Allerdings sind Tetracycline immer noch ein Mittel der ersten Wahl bei Infektionskrankheiten, die durch intrazelluläre Erreger verursacht werden. Dieses ist der Fall bei Infektionen der Atemwege durch Mykoplasmen, Rickettsien und Chlamydien. Zur Anwendung kommen Tetracycline aber auch bei Harnwegsinfektionen und bei Infektionen der Geschlechtsorgane, die ebenfalls häufig durch Chlamydien verursacht werden. Eine Anwendung bei Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes erfolgt z. B. bei Cholera- und Campylobacter-Infektionen.
Nebenwirkungen: Als mögliche Nebenwirkungen können Überempfindlichkeitsreaktionen und Veränderungen an den Zähnen und am Skelettsystem vorkommen. Die Überempfindlichkeitsreaktionen können sich in Form von Hautveränderungen, Kopfschmerzen und Fieber und in Form von Bronchospasmen zeigen. An der Haut werden außerdem phototoxische Reaktionen beobachtet, die sich nach Sonneneinstrahlung an den belichteten Hautbereichen einstellen können. Bei den Überempfindlichkeitsreaktionen kann es innerhalb der Gruppe der Tetracycline zu Kreuzreaktionen kommen. Die Nebenwirkungen an dem Zahnapparat sind irreversible, also nicht mehr rückgängig machbare Verfärbungen an den Zähnen und Zahnschädigungen, die durch Einlagerungen von Tetracyclinen in Form von Metallkomplexen zustande kommen. Besonders gravierend sind diese Nebenwirkungen bei Kindern, weil hier die Zahnanlage für das gesamte spätere Leben stattfindet. Auch bei ungeborenen Kinder kann es zu diesen Zahnschädigungen kommen. Die Nebenwirkungen am Skelettsystem betreffen Kinder unter 8 Jahren, bei denen es zu Verzögerungen des Knochenwachstums kommen kann, die allerdings reversibel, also nach Absetzen des Arzneimittels wieder rückgängig sind. Die Einwirkungen auf den Knochenapparat entstehen dadurch, dass Tetracycline im Knochen in Form von Calciumkomplexen gespeichert werden. Nebenwirkungen, die den Magen-Darm-Bereich betreffen, können Sodbrennen, Magendruck und Durchfälle sein. Bei langfristiger oder wiederholter Anwendung von Tetracyclinen können Superinfektionen auftreten. Unter Superinfektionen versteht man, bei Fortbestehen des Primärinfektes, neuerliche Infektionen mit dem gleichen Erreger oder einem anderen, auf Grund einer geschädigten Immunabwehr. Vereinzelt werden verschiedene Veränderungen am Blutbild beobachtet.
Präparate: Cyclutrin, Mediletten, Primadox, Pulmodox, Ronaxan
Bei der Anwendung von Antibiotika muss also mit teilweise nicht unerheblichen Nebenwirkungen während der Therapie gerechnet werden und nach Therapieende sollte auf jeden Fall die Darmflora wieder aufgebaut werden. Der Körper versucht, das „Gift“ auszuscheiden und reagiert mit Durchfall und dieser Entgiftungsprozess wird nur zu oft mit erneuter Antibiotikagabe unterdrückt. Das kann in einem Teufelskreis enden.
Viele Tierhalter kennen das: Der Hund hat Magenprobleme und man geht zum Tierarzt. Dieser kann nicht mit Bestimmtheit sagen, was dem Hund fehlt und er gibt vorsichtshalber ein Antibiotikum. Kurz darauf bekommt der Hund Durchfall und man geht wieder zum Tierarzt. Der gibt erneut ein Antibiotikum.
Für mich ist Durchfall erst einmal der Versuch des Körpers, etwas loszuwerden und dieser Versuch sollte nicht unterdrückt werden. Ich lasse meine Hunde im Falle des Falles ein bis drei Tage fasten und gebe dann Schonkost (Huhn mit gestampften Kartoffeln und Möhren). Wenn der Kot wieder geformt kommt, mische ich langsam wieder das normale Futter unter die Schonkost. Durchfall kann viele Ursachen haben, wenn ein Hund Schnee frist, kann es zur sogenannten Schneegastritis kommen, mache Hunde reagieren mit Magen-Darm-Problemen auf zuviel Stress. Sollte ein Hund öfter mit Durchfällen unklarer Ursache zu tun haben und ansonsten gesund erscheinen, empfehle ich eine klassisch-homöopathische Behandlung, die das Übel an der Wurzel packt, weil eine grundlegende Störung vorliegt.
Wenn allerdings der Verdacht besteht, dass der Hund draußen etwas Giftiges aufgenommen hat, sollte man schleunigst den Tierarzt aufsuchen – mit Vergiftungen ist nicht zu spaßen und je schneller man handelt, um so besser sind die Aussichten des Tieres zu überleben und hoffentlich ohne Folgeschäden an Leber und Niere gesund zu werden.
Ein anderes Problem ist die sich immer weiter verbreitende Resistenzentwicklung der Bakterien. Unter Resistenz versteht man, dass bestimmte Bakterien gegen ein oder mehrere Antibiotika unempfindlich werden und diese nicht mehr helfen.
Die Nebenwirkungen von Antibiotika betreffen hauptsächlich den Magen-Darm-Trakt und die Schleimhäute. Erbrechen, Übelkeit und Durchfälle sind nicht selten. Dazu kommt eine Schädigung der körpereigenen Bakterienflora und eine Superinfektion ist meist die Folge. Weitere Nebenwirkungen können je nach Antibiotikum eine erhöhte Empfindlichkeit gegen Sonnenlicht, Alkoholintoleranz Blutbildveränderungen, Blutungsneigung, Geschmacksirritationen, Leber- und Nierenfunktionsstörungen, EKG-Veränderungen und Allergien bis zum anaphylaktischen Schock sein.
Antibiotika sind keine Erfindung des Menschen.
Es gibt auch in der Natur antibiotisch wirkende Substanzen, die meist nicht so stark wirksam sind, dafür aber mehr als synthetische Medikamente können und oft nicht nur Bakterien, sondern auch Pilze und Viren bekämpfen. Außerdem nehmen sie dem Körper die Arbeit nicht ab, sondern unterstützen das Immunsystem. Ein weiterer positiver Aspekt ist, dass die Bakterien auch bei wiederholter Anwendung nicht resistent werden. Dazu gehört z.B. Meerrettich, der zwei hochwirksame Substanzen enthält. Das Senföl Glykosid Sinigin und das Enzym Myrosinase. Durch das Reiben der Meerrettichwurzel vereinigen sich die beiden und durch ein Einfluss von Sauerstoff entsteht das stark riechende Allyl-Senföl, welches ein hochwirksames, natürliches Antibiotikum ist. Aloe-Vera, Extrakt aus Grapefruitkernen, Knoblauch, Thymian und Oregano gehören auch dazu und noch einige andere wie z.B. Kamille. Teebaumöl ist meiner Meinung nach nicht geeignet, weil es sehr scharf ist und für Katzen auch toxisch ist.
In letzter Zeit erfreut sich Propolis steigender Beliebtheit. Auch ich benutze es gerne für mich und meine Tiere. Es gibt Propolispulver, -tinktur, -granulat, -tropfen und Propolissalbe.
Propolis ist ein Kittharz, das Bienen aus Knospen und der Rinde verschiedener Bäume ( z.B. Birken, Buchen, Erlen, Fichten, Pappeln, Rosskastanien und Ulmen) sammeln. Das Kittharz wird für den Bau und zum Abdichten des Bienenstocks verwendet. Propolis ist eines der wirksamsten natürlichen Antibiotika und hat sowohl eine antibakterielle als auch eine antivirale Wirkung. Im Gegensatz zu künstlichen Antibiotika können Bakterien und Viren keine Resistenz gegen Propolis entwickeln. Es stärkt die köpereigenen Abwehrkräfte und verfügt über pilzabtötende Eigenschaften.
Zusammensetzung
55% Harz und Pollenbalsam
30% Wachs
10% Öle
5% Pollen
Wirkstoffe
Zink, Eisen, Magnesium, Selen, Silizium, Kupfer, Vitamin A, Vitamin B3, Vitamin E, Flavonoide
Anwendungsbeispiel zu Propolis
Manche Hunde bekommen sogenannte „Hot-Spots“ (auch Sommerekzem genannt). Die Behandlung beim Tierarzt besteht meist in der Verabreichung von Antibiotika, Badezusätzen und diversen Salben. Damit wird aber nur eine Unterdrückung erreicht und die Störung dringt tiefer in den Körper ein und verursacht dort andere schwerwiegendere Probleme. Hot-Spots können nach Impfungen und Antibiotikagaben auftreten. Es ist ein Versuch des Körpers, zu entgiften.
Bild mit freundlicher Genehmigung von Beate Rieder
Wenn ein Hund einen Hot-Spot hat, ist es besser, das Fell an der betreffenden Stelle großzügig wegzuschneiden und die Wunde erst mit verdünnter Calendula-Tinktur zu reinigen. Diese desinfiziert und kühlt die Wunde. Anschließend wird Propolispulver auf die Wunde aufgebracht. Das Pulver trocknet die Wunde aus und nach einiger Zeit fällt die Kruste ab. Meist ist dann schon gesunde hellrosafarbene Haut zu sehen.
Früher bin ich deswegen auch zum Tierarzt gegangen, heute nicht mehr. Ich finde, dass diese sogenannten Hot-Spots mit der sanften Methode schneller und besser abheilen. Mein Hund hatte meist gegen Ende des Sommers einen oder mehrere Hot-Spots. Die letzten Jahre traten keine mehr auf, ich bin der Meinung, dass die Rohfütterung hier auch ihren Teil dazu beiträgt und durch verschiedene Nahrungszusätze das Immunsystem gestärkt ist, so dass der Körper seine eigenen Abwehrkräfte gut einbringt.
Calendula-Tinktur beruhigt und kühlt die Wunde und lindert den Juckreiz. Propolis wirkt antibakteriell und sorgt für eine schnelle Abheilung der betreffenden Stelle.
Auch wenn keine Probleme vorliegen, kann man Propolis kurmäßig verabreichen. Es wirkt allgemein kräftigend auf den Organismus und unterstützt das körpereigene Immunsystem. Sehr gute Erfolge wurden z.B. bei entzündlichen Prozessen im Mund- und Rachenraum erzielt. Bei leichten Verbrennungen und Wunden kann man es einsetzen, genau wie bei Ekzemen, Akne, Abszessen, Herpes und leichteren Fällen von Schuppenflechte. Ebenfalls bewährt hat es sich zur Nachbehandlung des Darms nach Antibiotikagaben oder Strahlentherapie, bei Darmträgheit, Durchfall und Entzündungen des Magens und der Leber. Reizungen der Nieren, Harnwege, Harnblase und Vorsteherdrüse werden auch positiv beeinflusst. Sogar entwurmen kann man damit.
Entwurmung für Hunde
Man mischt 1 ml Propolis-Urtinktur mit 500 ml Wasser und bewahrt das ganze dunkel und kühl auf. Von dieser Mischung gibt man dem Hund ca. 2 Teelöffel täglich über 6 – 10 Tage.
Ich selber entwurme nicht regelmäßig oder prophylaktisch, sondern lasse Kotproben von mehreren Tagen untersuchen. Wenn ein Wurmbefall vorliegt, dann wird entwurmt, vorher nicht. Das war die letzten 6 Jahre aber nicht nötig, weil keine Würmer festgestellt wurden.
Es kann bei der Anwendung zu allergischen Reaktionen kommen. Deshalb sollte man unbedingt vor der Anwendung testen, ob evtl. eine Allergie vorliegt. Weiterhin sollte man auf die Qualität der Propolisprodukte achten, weil die Anteile von Propolis in unterschiedlicher Konzentration und Reinheit angeboten werden.
Bei uns gab es die letzten Jahre keinerlei vom Tierarzt verordnete Antibiotika. Selbst eine größere Bissverletzung mit Taschenbildung haben wir durch Spülungen mit Calendula-Tinktur und Propolis wunderbar zum Abheilen gebracht, beim Tierarzt werden fast immer Antibiotika verabreicht, nicht zuletzt wegen der Hülle von Keimen in der Mundhöhle und der dadurch gegebenen Entzündungsgefahr. Eine Eigenbehandlung setzt natürlich voraus, dass man die Wunde gut beobachtet und darauf achtet, dass sie von innen nach außen abheilt und sich keine Hautschicht bildet, unter der dann Entzündungen entstehen können.
Den besten Schutz vor Krankheiten und Infektionen bietet natürlich ein intaktes Immunsystem. Wenn der Körper sich selber helfen kann, kann man sich so manchen Gang zum Tierarzt ersparen und die Gabe von Antibiotika und anderen Medikamenten entfällt. Dies kann man durch eine ausgewogene, abwechselungsreiche rohe Ernährung, artgerechte Haltung und eventuell die kurmäßige Gabe von ausgesuchten Nahrungsmittelzusätzen und den Verzicht auf regelmäßige Wurmkuren und jährliche Boosterimpfungen unterstützen.
Antibiotika können ein Segen sein – wo wären viele Menschen und Tiere, wenn es sie nicht gäbe? Leider werden sie meiner Meinung nach zu oft und zu sorglos verschrieben und unkritisch eingenommen oder sie werden als „Vorbeugung“ verabreicht. Es gibt keine „harmlosen“ Antibiotika. Jede Wirkung hat auch eine Nebenwirkung von daher ist jede Therapie ein Kompromiss zwischen verschiedenen Risiken und dem erhofften Therapieeffekt.
Beim Tierarzt bekommt man oft ein Tütchen, in dem die Pillen sind meist fehlt ein Beipackzettel und so weiß man nie genau, was das Tier bekommt. In so einem Fall sollte man auf jeden Fall gezielt nachfragen, damit man sich darüber informieren kann, welche Medikamente der Hund bekommt und was an Nebenwirkungen zu erwarten ist. Es kommt immer wieder vor, dass Tierbesitzer nicht ausreichend über die Behandlung ihrer Tiere informiert werden. Die beschriebenen Nebenwirkungen müssen nicht zwangsweise auftreten. Als Tierhalter sollte man sich immer der Verantwortung, die man übernommen hat, bewusst sein.
Eine fortgeschrittene Gebärmuttervereiterung oder eine ausgewachsene Lungenentzündung kann man sicher nicht mehr mit sanften Mitteln aus der Natur bekämpfen. Hier ist schnelles Handeln angesagt und der Gang zum Tierarzt erforderlich. Noch besser ist es, bevor überhaupt ein akutes Stadium einer Krankheit eintritt, einen guten klassisch arbeitenden Homöopathen aufzusuchen.
Sabina Riess
Sabina.Hofmeier@gmx.net
Quellen:
http://www.m-ww.de/pharmakologie/arzneimittel/antiinfektiva/antibiotika
http://www.vetpharm.unizh.ch
http://flexicon.doccheck.com
http://www.courtneys.de/ernaehrung_index.htm