Dora
Dora hat ihr Zuhause gefunden :-)
Einige Monate nachdem wir unsere Cavalier-King-Charles-Spaniel-Hündin einschläfern lassen mussten, spielten wir mit dem Gedanken als Nächstes einen Windhund als Familienmitglied aufzunehmen.
Als eine Bekannte uns vorschlug, zur Hundemesse nach Legden ins Dorf Münsterland zu fahren und ich recherchiert hatte, dass dort auch die Greyhound Protection mit Hunden vor Ort sein würde, willigte ich ein. Dort angekommen, gingen wir als erstes in die Messehalle und sahen dort auf der Bühne einen ca. 1/2 Jahr alten Cavalier-King-Charles-Spaniel in der gleichen Farbe unserer verstorbenen Hündin, was mich sehr traurig machte.
Im nächsten Moment aber lief ein wunderschöner Windhund an uns vorbei mit einem Leibchen an, wo drauf stand "Ich suche ein zuhause" und sofort war meine Neugier geweckt.
Im Laufe der nächsten Stunden liefen wir dann immer mal wieder an dem Stand von GPI vorbei, bis ich mich endlich durchgerungen hatte nach der wunderschönen Windhündin zu fragen. Dort gab man mir die Info, dass Dora zu vermitteln wäre und wir zurzeit die einzigen Interessenten sind. Wir verabredeten, dass wir zum nächsten Windhundspaziergang nach Köln-Rösrath kommen werden, der GOTT SEI DANK schon in der nächsten Woche stattfand.
Beim Spaziergang wurden mein Mann, die beiden Kinder und ich herzlich empfangen.
Dora und auch wir wussten nach dem gemeinsamen Spaziergang, dass wir für EINANDER bestimmt waren.
Da wir jedoch unseren Schwarzwaldurlaub in 14 Tagen geplant hatten, waren unsere Bedenken nun, ob wir sie bereits jetzt mitnehmen oder erst nach unserem Urlaub abholen sollen. Nach einem kurzen Gespräch mit Alexandra Olles war uns aber dann klar, wir wollen Dora jetzt schon adoptieren und während unseres Urlaubs kann sie bei Familie Jordan bleiben. Wir einigten uns darauf und so haben wir Dora am nächsten Tag von der Pflegestelle in Willich abgeholt.
Am nächsten Tag war es dann soweit. Wir alle, und vor allem Dora waren sehr aufgeregt als wir uns in Willich wiedersahen. Wir kauften vor Ort zwei Halsbänder, nahmen leihweise eine Leine mit und ab ging es ins neue Zuhause.
Als wir zuhause ankamen wurde erst mal alles von Dora inspiziert.
Wir haben sie in der ersten Nacht im Wohnzimmer gelassen und sie blieb auch schön dort liegen, allerdings heulte sie so sehr, dass ich befürchtete unsere Nachbarn steigen uns gleich auf´s Dach. Am nächsten Tag schrieb ich mit Alexandra von GPI und erzählt ihr von Dora´s weinen und sie erklärte mir, dass Windhunde einfach nah bei Ihren Menschen sein wollen. Seit unserem neuen Teppichboden im Schlafzimmer, hatten mein Mann und ich eigentlich vereinbart, dass dort kein Hund mehr rein soll.
Als sie auch an dem darauffolgenden Abend im Wohnzimmer bereits nach einer halben Stunde wieder zu heulen anfing, beschloss ich diese Nacht im Wohnzimmer auf der Couch zu verbringen und Dora schlief friedlich und still neben mir. Das allerdings ist auf Dauer natürlich nix ;-)
In der dritten Nacht stellten wir ihr Körbchen neben unserem Bett im Schlafzimmer und ab da war es still. Dort fühlt sie sich immer noch pudelwohl.
Dann kam der Tag der Abreise in den Schwarzwald. Die Süße wurde zur Familie Jordan gebracht und wir vermissten sie von der ersten Minute an. Wir hatten Bedenken, dass sie uns vielleicht nach unserer Rückkehr aus dem Urlaub nicht mehr haben wolle und uns einfach nicht beachten würde.
Diese Befürchtung war jedoch unbegründet. Nach unserer Rückkehr begrüßte sie uns überschwenglich, als hätten wir schon immer zu ihr gehört.
Dann stand der erste Tierarztbesuch an. Dieser stellte fest, dass ihre Zähne aufgrund der Vorgeschichte, wohl nicht in so gutem Zustand waren. In einer OP wurde ihr ein Zahn gezogen und der vorhandene Zahnstein entfernt. Wegen ihres Hüftbruches, den sie im August 2015 erlitten und deswegen aus dem Renngeschäft ausgeschieden war, hat sie eine leichte Arthrose an der rechten Hinterseite, was ihr aber nicht hinderlich ist. Ansonsten war alles super in Ordnung. Das Fell wird immer weicher und die Liegeschwielen an den Ellenbogen sind ganz verschwunden.
Insgesamt hat sie sich super eingelebt und ist der Liebling ALLER.
Sie ist noch ein wenig ängstlich. Vor allem vor der Müllabfuhr, metallischen Geräuschen und Feuerwerk versteckt sie sich in ihrem Körbchen.
Beim Gassi-Gehen bleibt sie hin und wieder stehen und ihr muss gut zugesprochen werden, damit sie weiterläuft.
Sie läuft mit Begeisterung durch unseren Garten und versucht, soweit es geht, ein wenig zu "galoppieren". Dabei bleibt sie hin- und wieder auch gerne vor unserem Kaninchenstall stehen, der zwei Kaninchen beinhaltet, die sie "zum Fressen" gern hat.
Unsere kleine 5-jährige Tochter Lynn möchte Dora nicht mehr abgeben, trotz der Tatsache, dass sie ihr nur so gerade über den Kopf schauen kann.
Unsere große, 14-jährige Tochter läuft mit Begeisterung mit Dora.
Katzen sind Dora suspekt. Bei größeren Hunden wird ab und zu geknurrt, wenn diese zu aufdringlich werden. Bei kleinen Hunden, wird erst mal gejault. Aber wer braucht schon kleine weiße Hunde, die aussehen wie Kaninchen ;-)
Zwischenzeitlich hat sie auch eine Freundin gefunden. Eine bekannte Familie hat einen 8-Monate alten Podenco-Mischling aufgenommen, mit dem sie sich glänzend versteht, aber auch gerne zwickt, wenn ihr dieser zu schnell wird.
Samstags hat sie ihren "Renntag" :-). Sie kann sich dann ausgiebig in einem großen umzäunten Gelände einer Hundeschule mit anderen Hunden austoben.
Sie ist uns sehr ans Herz gewachsen und WIR würden sie nie wieder hergeben.
Wir sagen Danke, der Familie Jordan und Alexandra für ihre Unterstützung.
Wir möchten auch nochmal hervorheben, dass wir die Arbeit Ihres Vereins sehr schätzen und die Bemühungen bewundern.
Sandra, Sven, Lara & Lynn Wiegmink
mit DORA