Odi
Bevor ich zu unserer Begegnung mit Odi komme, möchte ich erst einmal kurz unsere Familie vorstellen:
Anja, 33 Jahre alt, halbtags berufstätig, bzw. ganztags, wenn wir unsere Tochter mitzählen,
Eric, 39 Jahre alt, kfm. Angestellter, viel im Außendienst unterwegs mit Übernachtungen, seltener zu Hause,
Eva, 8 Jahre alt, 2. Klasse, viele Freizeitaktivitäten
Sammy und Tiffy, unsere Katzen, ein Geschwisterpaar, wobei der Kater äußerst pfiffig ist und gerne Blödsinn macht, z. B. Milch- Tetrapacks von der Arbeitsplatte in der Küche auf den Boden werfen, Türen öffnet, etc..
Sammy
Tiffy
Mein Mann ist mit Katzen aufgewachsen und ich mit einem Hund. Wir waren uns aber einig, dass ein Hund nicht in unser Leben passen würde, da er zu viel Arbeit machen und Zeit in Anspruch nehmen würde, die wir zu diesem Zeitpunkt, unserer Meinung nach, überhaupt nicht hatten. Katzen sind einfacher und unkomplizierter zu halten. Ferner ist mein Mann nie ein Hundefreund gewesen.
Somit ist die Vorgeschichte, denke ich einmal, gut beschrieben. Wir waren, unserer Meinung nach, also kein Hunde-Haushalt, geschweige denn, dass wir die Anschaffung eines Hundes in Planung gehabt hätten.
Wieso schreibe ich dann doch diese Geschichte?
Es ist an einem Sonntag im Frühlingsmonat Mai 2007. Ich will kurz zum Frühlingsfest beim Landmarkt Pegels, um „Pferdekrams“ zu kaufen. Mit meinem Mann bin ich so verblieben, dass wir uns vor Ort treffen.
Als ich ankomme, bietet sich mir ein sehr seltsames Bild. Mein Mann steht an einem Infostand mit mehreren großen Hunden, unterhält sich angeregt und hat einen Hund an seiner Seite. Heute kennen wir die Frau mit der er sich unterhält, sehr gut, es ist Rosi Fassbender.
Dieses Verhalten verwundert mich sehr, da er grundsätzlich Infostände ignoriert, geschweige denn einen Hund am Ohr krault. Er macht Rosi selbstverständlich im Gespräch klar, dass wir keinen Hund wollen und er sich nur über die Arbeit von Greyhound Protection informieren möchte. Ich habe zu diesem Zeitpunkt meine Einkäufe erledigt, und als ich wieder zurückkomme, sehe ich Eric immer noch bei Rosi stehen und diesen Hund (Odi) kraulen. Es hat fast zwei Stunden gedauert........ .
In diesem Moment ist mir schon klar, dass wir einen Hund bekommen werden.
Rosi hat uns eingeladen, einmal samstags ganz unverbindlich in Willich vorbei zu kommen, einfach nur zur Information.
Selbstverständlich sind wir daraufhin sofort am nächsten Samstag, fast pünktlich um 14.00 Uhr, bei Nina. Nur einmal so zum Gucken, wir wollen ja keinen Hund, da wir keine Zeit für ihn haben.
Natürlich gehen wir auch direkt einmal mit zwei Hunden Gassi. Mein Mann mit Odi an der Leine und ich mit Elena, die aber leider nicht katzentauglich ist.
Beim Gassi gehen bietet sich mir dann erneut ein seltsames Bild. Mein Mann rennt und hüpft mit Odi wie verrückt hin und her und strahlt über das ganze Gesicht.
Rosi und ich sind uns aber einig, dieser Mann möchte keinen Hund. Nach diesem denkwürdigen Samstag haben wir eine kurze Bedenkzeit, da wir uns auf einmal doch vorstellen können, ein Hundehaushalt zu werden. Rosi und Nina kommen zur Vorkontrolle und bringen auch Odi mit.
Die Kontrolle ist „fürchterlich“! Odi sieht in unseren Katzen ein super Spielzeug. Beide haben ganz dicke Schwänze und ihnen sträuben sich alle Haare. Da wir in einem Reihenhaus wohnen, muss im Garten noch ein hoher Zaun gezogen werden. Hierfür benötigen wir das Einverständnis der Nachbarn, usw. Uns ist klar, dass gibt nie etwas. Rosi ist aber doch optimistischer und meint: „Die Anfangzeit wird super stressig, aber dann kann es klappen.“
Nach vielen Stoßgebeten zum Himmel stimmen unsere Nachbarn dem Zaun zu. Odi kommt ein Wochenende zur Probe und eine Woche später im Juni 2007 bleibt er für immer.
Unser erstes Foto:
Die Anfangszeit ist wirklich super stressig, aber nach zwei Wochen hat sich die Lage schon entspannt und ich kann hier nur Rosi für Ihre Unterstützung und Tipps danken, und allen sagen, dass man sich auf die Aussagen und die Betreuung von Greyhound Protection wirklich verlassen kann.
Im August 2007 fahren wir mit Odi zum Wandern nach Österreich, es wird ein ganz toller Urlaub. Er benimmt sich im Hotel vorbildlich und hat morgens als erster die Wanderschuhe an, da er es kaum abwarten kann, bis es wieder losgeht. Auch haben wir keine Probleme ihn zum Abendessen alleine auf dem Zimmer zu lassen. In der Regel ist er sowieso müde vom Wandern und bekommt noch nicht einmal mit, wenn wir das Zimmer verlassen.
Odi nach dem Wandern:
Heute ist es so, dass insbesondere der Kater sich mit Odi manchmal die Decke teilt oder ihm Futter im Fressnapf überlässt.
Zeit hat man irgendwie immer für den Hund. Unsere Tochter ist seit dem Einzug von Odi viel selbstständiger geworden. Wir können sie ohne Probleme abends auch schon einmal alleine lassen, denn „der Odi ist ja da“.
Seitdem hat sie auch keine Angst mehr tagsüber alleine zu bleiben, wenn ich mit dem Hund gehe. Sie übernimmt Verantwortung für ihn und füttert ihn, um mich bei der Hundehaltung zu unterstützen.
Durch unseren täglichen Mittags- Spaziergang bin ich viel ausgeglichener, da man beim Spaziergang wunderbar abschalten kann oder sich in Ruhe unterhält. Ganz zu schweigen davon, dass die Bewegung sehr gut tut. Wir können uns heute ein Leben ohne Odi nicht mehr vorstellen und haben unsere Entscheidung keine Minute bereut.
In unserem und Odi's Fall ist das Sprichwort wirklich passend:
„Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg!!!“