Sonora
Sonora - Zuhause gefunden
Toll fand ich schon immer Whippets. Ich kaufte mir Bücher und andere Fachliteratur um diesen Hunden näher zu kommen! Dann schaute ich auf die verschiedensten Seiten von Tierschutzorganisationen, die Galgos und andere Windhunde retteten! Von da an war mir klar, es gibt nur einen Windhund aus dem Tierschutz.
Mein Mann wusste davon noch gar nichts - denn ein Hund bei uns – niemals! So kam ich auf die Internetseite von Greyhound Protection und fand dort Estemada. Sie sprach mich total an. Ich zeigte sie meiner Familie und alle, wirklich alle waren begeistert. So schrieb ich meine erste Mail an Rosi Fassbender.
Aber wie das so oft ist musste Rosi uns mitteilen, dass Estemada schon reserviert war. Da war ich erst mal geschockt! Ich hatte mich doch total auf Este versteift( zumal mein Mann sie auch so toll fand)! So legte uns Rosi die Hündin Sonora ans Herz und meinte, wir sollten sie doch erst einmal kennen lernen. Überzeugt waren wir nicht, freuten uns aber über eine Einladung nach Willich zu Familie Jordan und ihr Windhund- Refugium! Da die Fahrt dorthin recht weit ist, machte GPI bei uns schon vorab eine Vorkontrolle. Denn man weiß ja nie! Mein Mann war gar nicht überzeugt und schaute der Vorkontrolle recht skeptisch entgegen! Als Frau Krome mit Ihrer Grey- Hündin kam, waren wir schon sehr aufgeregt. Erfüllen wir auch alle Kriterien wie Garten, Haus .... Aber alles lief super.
So fuhren wir am 29.11.08 nach Willich. Die Fahrt war grausig! Wir hatten recht viel Schnee und die Straßen waren total glatt. Nach 4 Stunden kamen wir an und das Wetter dort war Spitze. Voller Erwartung, und natürlich viel zu früh (typisch für uns), standen wir vor dem Haus von Nina und Karl Heinz Jordan. Mein Puls beschleunigte sich um ein Vielfaches, als man uns ins eigene Windhund- Refugium führte. Alle kamen freudig auf uns zu, wollten gestreichelt und beschmust werden. Jeder buhlte um Aufmerksamkeit.
Sonora kam etwas später, da sie bei einer Pflegefamilie wohnte. Sie war eher etwas zurückhaltend und vorsichtiger als der Rest der Bande. Wir durften dann mit Sonora und Ninja, der wilden Hummel, spazieren gehen. Mein Mann und unser Sohn, aber auch ich selbst waren uns überhaupt nicht schlüssig, was wir machen sollten. Jetzt war alles so nah und irgendwie wurden wir unsicher. Schafft man das - ist der Hund lieb - wird man ihm gerecht?
Tausend Fragen und Gedanken, aber keine Antwort! Als wir vom Spaziergang zurück kamen, liefen wir wie „Falschgeld“ bei den Jordans herum, sprachen mit Rosie und Nina und anderen Windhundbesitzern und wussten nicht was wir tun sollten!
Bis Sonora das Heft in die Pfoten nahm! Sie fing an zu winseln und streckte meinem Mann ihre Pfote entgegen (von wegen lasst mich bitte nicht hier!)Da war es um meinen Mann geschehen. Er meinte, man könne doch diesen „ armen“ Hund nicht dort lassen.
Diese Gelegenheit nahm ich beim Schopf und entschied: wir nehmen Sonora mit. Punkt - aus - Schluss!
Nun ging es ins Haus, wo alle Formalitäten erledigt wurden. Und dann war sie bei uns bzw. wir gehörten jetzt zu ihr! Sie ging dann ganz selbstverständlich mit zum Auto und stieg auf die Rückbank zu unserem Sohn, als ob sie das schon immer getan hätte, legte sich schlafen und harrte der Dinge, die da noch kommen würden.
Nun ist unsere Zuckerschnute 8 Wochen bei uns. Sie hat alle – aber auch wirklich alle –
mit ihrer sanften und lieben Art um den Finger gewickelt! Sie hat die Couch für sich erobert und teilt sie in der Mittagspause gnädig mit meinem Mann. Abends beim Fernsehen wird mit allen abwechselnd gekuschelt.
Sonora ist der perfekte Hund für uns. Sie bereichert unser Leben unbeschreiblich. Was haben wir eigentlich ohne Hund gemacht? Und mein Mann, der nie einen Hund wollte, ist hin und weg. SEINE MAUS EBEN! Sonora hat sich uns ausgesucht und alles passt, wie die sprichwörtliche Faust aufs Auge! So und nicht anders sollte es sein. Wir sind einfach füreinander geschaffen.
Ich bin so froh, dass wir uns auf das Abenteuer Windhund eingelassen haben. Denn wer diese Hunde kennen lernen durfte der kann einfach nicht anders als sie zu lieben! Deswegen immer einen Hund aus der Tierrettung. Und wenn man sieht, was diesen wunderbaren Tieren in ihrer „ Heimat“ angetan wird, dann schämt man sich fast ein Mensch zu sein! Denn so etwas würde kein Tier tun!
Barbara, Ralf, Nina, Marius und Sonora
Ein Update zu Sonora. Für all die lieben Menschen gedacht, die gerne einen Windhund zu sich nehmen möchten.
Leishmaniose
Sich für einen Hund entschieden haben und dann erfahren das er Leishmaniose positiv ist?
Viele Menschen lassen sich durch solch eine Diagnose abschrecken und suchen sich einen anderen Hund aus! Das muss nicht sein!!
Hier möchte ich von meinen Erfahrungen mit unserem Hund und Leishmaniose berichten.
Ende November 2008 durften wir das Refugium von Nina Jordan und ihrem Mann auf Einladung von Rosi Faßbender besuchen.
Wir wurden von Sonora (so heißt unsere Zuckerschnute) für gut befunden und durften sie adoptieren. Wir wurden über Ihren leicht erhöhten Leishmaniose - Titer informiert. Ich hatte mich im Vorfeld schon ein wenig mit diesem Thema auseinander gesetzt, deswegen schreckte mich diese Info nicht ab! Wir ließen Sonora bei unserem Tierarzt nochmals testen. Unser Fehler war gewesen, dass wir sie nicht haben zur Ruhe kommen lassen. Und so musste kommen was kommen musste. Ihr Leihmaniose - Wert war um ein Vielfaches gestiegen und wir am Boden zerstört.
Rosi riet uns einfach erst einmal abzuwarten und den Bluttest später zu wiederholen. So haben wir es dann auch gemacht. Und nun, was soll ich sagen, der erneute Bluttest ist absolut negativ. So kann man sagen, dass mit viel Ruhe, sehr viel Liebe und gutem Futter dem Hund oft geholfen werden kann. Man muss nicht immer gleich zur chemischen Keule greifen! Und man muss sich auch keinen anderen Hund aussuchen! Natürlich kann man so etwas nicht verallgemeinern, aber ein Versuch ist es alle Male wert. Denn die Langnase, die man zu sich holt, dankt es einem auf vielfältige Weise!
Deswegen mein Wunsch an alle, die sich für einen Windhund entscheiden: Lasst Euch nicht abschrecken. Gebt den armen Nasen eine Chance. Denn es entwickelt sich oft alles zum Positiven. Man muss Ihnen nur diese Chance geben.
Ich hoffe, dass ich mit diesem kleinen Update so manch einem helfen kann, auch einen Leishmaniose erkrankten Hund zu adoptieren. Sie werden es Euch danken.
Liebe Grüße
Barbara & Sonora