Viva

Nachdem wir sehr glücklich waren, dass wir Cleo adoptiert hatten und von der liebenswerten angenehmen Art restlos begeistert waren, wollten wir gerne noch einem Hund ein Zuhause geben.
Für unseren Rehpinscher Idefix in seinem hohen Alter, er hört schon einige Zeit nichts mehr und mit dem Sehen und seiner Bewegungsfreude lässt es leider auch immer mehr nach, konnten wir natürlich einen ganz jungen Hund nicht unbedingt in Erwägung ziehen.
Durch die Erfahrung mit Cleo, die zwar gerne einmal einen Spurt hinlegt oder auch mal etwas herumalbert, aber nie aufdringlich sondern immer zurückhaltend ist, und die mit ihrer 4 Jahren auch keine stundenlangen Spaziergänge braucht, fiel mein Augenmerk im Internet auf Viva, eine Hündin mit einer Behinderung. Ihr musste in Spanien nach einem Unfall ein Hinterbein abgenommen werden und sie war jetzt bei Nina und Karlheinz Jordan auf der Pflegestelle. Nach Rücksprache mit Nina hatte ich das Gefühl, dass Viva eigentlich ganz gut zu uns passen müsste und daraufhin haben wir uns entschlossen sie zu adoptieren.

Viva in Spanien:






Zu unserer Überraschung entpuppte sie sich nicht als Kind von Traurigkeit, sondern als ein selbstbewusster, lebenslustiger und munterer Hund, der sich gerne bewegt, herum hüpft und seit ich sie in übersichtlichem Gelände ohne Leine laufen lassen kann, auch kurze übermütige "dosierte" Spurts hinlegt, was bei Viva erstaunlich ist, da sie, wenn Cleo tobend ihre Runden auf dem freien Feld dreht, gesittet bei mir bleibt, also weiß sie sehr wohl was für sie zu viel ist und was nicht.
Im alltäglichen Umgang muss ich sagen, dass Viva eigentlich keine Sonderbehandlung auf Grund ihrer Behinderung braucht, mit dem Treppensteigen kommt sie gut zurecht, beim ins Auto rein oder heraus hüpfen beobachte ich sie, wenn sie zögert hebe ich sie dann lieber rein um zu vermeiden, dass sie sich anschlägt.
Spazieren gehen wir, ca. 3 x am Tag, übrigens auf den kürzeren Touren meistens begleitet von mindestens einer von unseren 5 Katzen. Je nach dem wie wir Lust haben läuft Viva problemlos bis zu einer Stunde, auch Cleo ist damit zufrieden. Also ich denke für Leute die sich nicht gerade sportlich betätigen und ihren Hund am Fahrrad oder beim Joggen mitnehmen möchten, sondern zum entspannen und die Natur genießen einen liebenswerten und dankbaren Partner haben möchten, ist ein behinderter genauso geeignet wie ein nicht behinderter Hund.
Und das Schöne ist, sie können lang ausgestreckt auf ihrem Plätzchen zufrieden richtig genießen.
Ich möchte mit diesem Bericht, Tierfreunden die sich eventuell mit dem Gedanken befassen einen behinderten Hund zu adoptieren die Bedenken nehmen, wir selber bemerken die Behinderung eigentlich nicht mehr, wenn wir ab und zu auf der Straße angesprochen werden ist es eigentlich nie negativ. Im Gespräch kann man die Gelegenheit nutzen und die Menschen auf das Elend dieser tollen und liebenswerten Tiere aufmerksam machen.

Liebe Grüße an alle Tierfreunde

Renate Noppel

Viva in ihrem neuen Zuhause mit ihrer Freundin Cleo:






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