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Besuch im spanischen Tierheim Kimba

    Bericht von Nicole Refke:


    Man steht vor diesem großen Tor.
    Hohe Mauern, Natodraht, Kameras.
    Mitten im Nichts. Nur Wind, Staub und das Bellen von Hunden. Laut, eindringlich.
    Sie haben uns gehört.
    Ein Moment Stille, dann öffnet sich das Tor.
    Was eben noch wie ein gesicherter, abweisender, gruseliger Ort wirkte, zeigt plötzlich sein wahres Gesicht: Leben, Struktur, ganz viel Liebe,ein kleines Stück Heimat.
    Wir waren eine Woche lang bei der Tierhilfe Kimba und durften den Alltag im Refugio hautnah miterleben. Sieben Tage voller Eindrücke, wir haben geholfen, gelernt und die Hunde Stück für Stück ins Herz geschlossen.
    Unsere Aufgaben: Kennel reinigen, Betten schrubben, Ausläufe säubern,das Katzenhaus in Schuss halten,Spielen und ausgiebig Kuscheln.
    Man spürt sofort: Hier zählt nicht nur die Arbeit – sondern die Liebe zu jedem einzelnen Tier.
    Es gibt drei ausgewählte Hundegruppen, die abwechselnd in den Auslauf gehen.
    Während die einen draußen toben, rennen und in der Sonne liegen, werden ihre Kennel gründlich gereinigt und frisch hergerichtet.
    So hat jede Gruppe ausreichend Zeit im Auslauf und das Gelände bleibt sauber und gepflegt.
    Es ist beeindruckend, wie ruhig und harmonisch alles abläuft.


    Leiterin des Tierheims ist Ana, eine Spanierin mit großem Herz und klarer Linie 🤩.
    Sie ist die Seele des Ortes – sorgt für Struktur, Organisation und den reibungslosen Ablauf im Hintergrund. Mit beeindruckender Ruhe behält sie den Überblick, koordiniert Helfer, kümmert sich um medizinische Belange und nimmt sich immer wieder Zeit, über jedes Tier zu sprechen.
    Man spürt sofort, wie sehr sie ihre Arbeit – und jedes einzelne Tier – liebt.
    Carlos ist der zweibeinige Rudelführer. Er ist das Herz ❤️ des Refugios.
    Wenn man ihn zwischen seinen Hunden erlebt, versteht man sofort, warum hier alles so friedlich funktioniert. Er kennt jeden einzelnen Hund beim Namen, er hat sie ins Rudel integriert, weiß wer schüchtern ist, wer sich vordrängelt, wer lieber Abstand hält.
    Ein Blick, ein Wort von ihm – und alles ist geregelt.
    Doch so souverän er führt, so liebevoll ist er auch: Er spricht mit seinen Hunden, streichelt sie, lacht über ihre Eigenheiten. Sie folgen ihm auf Schritt und Tritt.

    Alles im Refugio ist sauber, ruhig und geordnet. Man sieht gepflegte Hunde, frische Decken, saubere Näpfe – und Menschen, die jeden Handgriff mit Bedacht tun.

    Am Nachmittag führt Carlos jeden Hund persönlich zurück in seinen Kennel.
    Er öffnet keine Tür achtlos, sondern begleitet jeden Einzelnen dorthin, wo er hingehört.
    Fast vergisst man, dass man sich in einem Tierheim befindet. Es wirkt eher wie ein Zuhause auf Zeit – sicher, vertraut, liebevoll.

    Doch wenn am Abend das Tor sich schließt und die Stille einkehrt, wird einem bewusst:
    So schön es hier auch ist – es ist noch immer ein Tierheim.
    Morgen verlassen wir diesen wunderbaren Ort.
    Wir verabschieden uns von den Hunden, wünschen ihnen ein Zuhause, das so liebevoll ist wie die Hände, die sie hier versorgen.
    Und wir danken den Menschen, die mit unerschütterlicher Liebe und Hingabe all das möglich machen.
    Es ist kein endgültiger Abschied – im Februar sind wir wieder hier.
    Wir haben liebe Menschen und unglaublich tolle Hunde kennengelernt – ihre Eigenheiten, ihre Geschichten, ihren Blick, der oft mehr sagt als Worte.
    In den nächsten Tagen werden wir einige von ihnen vorstellen.
    Jeder von ihnen verdient eine Chance. Und ein Zuhause.

    Vanessa, Carlos, Petra, ich…